Allgemein Radiogeräte - Radiomuseum

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Allgemein Radiogeräte

Spitzengeräte 50er 60er
Radiogeräte Allgemeines
Ein umfangreiches Kapitel ist die ehemalige Produktion von Elektronenröhren in der DDR, die eigentliche Keimzelle der RFT-Radioproduktion. Radioröhren wurden im Berliner Oberspreewerk (OSW im Behrensbau in Berlin-Oberschöneweide, ab 1951 VEB Werk für Fernmeldewesen (FW), ab 1960 Werk für Fernsehelektronik (WF)), im ehemaligen Werk von Opta-Radio in Berlin-Weißensee (ab 1948 Phonetika Radio), im Röhrenwerk Mühlhausen (bis 1945 Röhrenwerk der C. Lorenz), im Röhrenwerk „Anna Seghers“ (früher Telefunken-Röhrenwerk Neuhaus), im Funkwerk Erfurt sowie an weiteren Standorten hergestellt. Als die Produktion von Elektronik- und Spezialröhren in Westeuropa heruntergefahren wurde – nur Telefunken stellte im Werk Berlin-Moabit (Sickingenstraße 70/71) noch spezielle Elektronenröhren in Kleinserie her – ließen fast alle Konzerne die benötigten Röhren in der DDR fertigen. Das Berliner Werk für Fernsehelektronik, bis zur endgültigen Schließung 2005 zu Samsung gehörig, stellte die EL34 (dimple top) her, eine Nachkriegsentwicklung von Philips bzw. Valvo. Später wurde die Produktion nach Mühlhausen verlagert und mit Philips-Expertise in den Westen verkauft. (China, die Sowjetunion und Jugoslawien waren Wettbewerber, die diese und andere Röhren herstellten, in den Nachfolgeländern erfolgt die Produktion teilweise noch immer.)

Schaltungsprinzipien
Im klassischen Radio werden zunächst die von der Sendeanlage abgestrahlten elektromagnetischen Wellen in einer geeigneten Antenne in Wechselstrom umgesetzt. Dieser wird so weiterverarbeitet, dass nur ganz bestimmte Schwingungsfrequenzen – ein enger Frequenzbereich um z. B. 801 kHz herum, in dem ein bestimmtes Radioprogramm übertragen wird – ausgewählt und verstärkt werden und der übertragene Inhalt – Sprache, Töne, Musik – in seiner ursprünglichen Frequenzlage zur Wiedergabe über Lautsprecher zurückgewonnen wird. Anhand des für diese Aufgabe angewendeten Schaltungsprinzips wird unter anderem zwischen Geradeausempfänger und Überlagerungsempfänger unterschieden.
Eine Belebung des Rundfunkgeräteabsatzes brachte u. a. in Deutschland der im August 1963 auf der 23. Großen Deutschen Funk-Ausstellung in Berlin vorgestellte UKW- bzw. FM-Stereorundfunk. Aus den einfachen, meist tragbaren Transistorradios entwickelten sich in den 1970er Jahren Stereo-Gerätekombination mit Kassettenrekordern und zehn Jahre später auch einem CD-Spieler. Diese Radiorekorder waren in der Jugendkultur bis Ende der 1980er Jahre weit verbreitet. Auch der Rundfunkdienst der Autofahrer-Rundfunk-Information (ARI) und das Radio Data System (RDS) waren Meilensteine in der Entwicklung von analogen Empfangsgeräten, speziell von Autoradios. Der Begriff Autoradio wird oft als Synonym für die gesamte Auto-Hi-Fi-Anlage, heute häufig kombiniert mit einem Navigationssystem, verwendet.
Für Funkamateure wie für Auslandstouristen wurden Weltempfänger beliebt, Radiogeräte, die speziell für einen weltweiten Empfang von Sendungen des Kurzwellenrundfunks optimiert sind.
Die Miniaturisierung führte von Streichholzschachtel-großen Miniradios mit Ohr- bzw. Kopfhörern über jene um ein Radioteil ergänzte Walkman-Geräte, den von der japanischen Firma Sony produzierten ersten kleinen Abspieler für Compact Cassetten bis zu in Mobiltelefonen eingebauten Radioempfängern.
Das Radioempfangsteil in sogenannten Musiktruhen, in einer Mono- wie Stereoanlage, in Radiorecordern, in Mobiltelefonen oder anderen kombinierten Geräten wird unabhängig von der Gerätegröße und davon ob es als einzelnes Gerät oder als fester Bestandteil bzw. eingebauter Leiterplatte in einer Gerätekombination produziert wird – im Fachjargon als Tuner (dt. abstimmbarer Empfänger) bezeichnet. In Verbindung mit einem Audioverstärker heißt das Gerät Empfangsgerät bzw. Receiver.

Modulationsarten
Seit den Anfangszeiten des Hörfunks erfolgt die analoge Ausstrahlung bzw. der Empfang von Rundfunksendungen in Amplitudenmodulation (AM). Dies betrifft Sendestationen, die auf Langwelle (LW), Mittelwelle (MW) und/oder Kurzwelle (KW) ihr Programm aussenden. Häufig wird dies allgemein auch als AM-Rundfunk bezeichnet. Neben der überwiegenden monophonen Ausstrahlung gibt es mit AM-Stereo auch ein Verfahren für Stereofonie bei der Übertragung von AM-Rundfunk mittels Quadraturamplitudenmodulation (QAM).
Sender des UKW-Rundfunk übertragen nicht mit AM, sondern mit Frequenzmodulation (FM). Dadurch wurde der Radioempfang für Ortssender wesentlich störungsärmer als beim bisherigen AM-Rundfunkempfang auf Lang-, Mittel- oder Kurzwelle. Allerdings ermöglichen UKW-Sender nur eine bedeutend geringere Reichweite als AM-Stationen, was in dem unterschiedlichen Ausbreitungsverhalten der verschiedenen Frequenz- bzw. Wellenbereichen begründet ist. Ein Fernempfang von mindestens 100 Kilometer wie er in den AM-Bereichen durchweg möglich ist, kann abgesehen von gelegentlichen Überreichweiten im UKW-Bereich nicht erzielt werden, da dessen Distanz der Ausbreitung durch die sogenannte quasioptische Entfernung begrenzt wird.
Trotz des zunehmenden Ausbaus ab den 1950er Jahren des Sendernetzes des jüngeren Wellenbereiches UKW kam es zu keiner gegenseitigen Verdrängung, sondern es folgte für viele Jahrzehnte ein paralleles Bestehen von AM- und UKW-Rundfunk. Ab 1963 gab es UKW-Stereoempfänger mit zwei Hörkanälen (linkes und rechtes Ohr) – für deren Übertragung abweichend zu AM-Stereo ein Pilotton-Multiplexverfahren angewendet wird.
In den 1970er Jahren wurde der Verkehrsfunk in Europa und Nordamerika mit verschiedenen Verfahren und in den 1980er Jahren das Radio Data System (RDS) mittels binärer Phasenmodulation (BPSK), einer speziellen digitalen Phasenmodulation, eingeführt.
Anzumerken ist, dass AM wie FM zwar ursprünglich als Modulationsarten für die Analogübertragung entwickelt wurden, aber auch zur digitalen Übertragung verwendet werden können.

#Quelle: Wiki
 
 
 
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